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Erfolgreiche Sitzungswoche für den Wald in Niedernhausen
Einstimmig beschloss die Gemeindevertretung Niedernhausen am 20.07.2022, dass fünf Prozent des Gemeindewaldes (rund 50 ha) künftig komplett aus einer profitorientierten Bewirtschaftung herausgenommen und sich selbst überlassen werden sollen. Dieser Antrag auf Einrichtung eines Naturwaldes wurde von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU gemeinsam eingebracht.
Die Fraktionsvorsitzenden Stefan Hauf (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Tobias Vogel (SPD) stellen zufrieden fest: „Naturwälder sind ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität). Die natürliche Walddynamik sorgt dafür, den Wald klimastabil und artenreich für Generationen zu erhalten. Naturwälder dienen auch als unbewirtschaftete Referenzfläche („Lern- und Vergleichsflächen“) zum Wirtschaftswald. Im Vergleich des Nutzwaldes mit seinem örtlichen „Referenzgebiet“ zeigt sich, ob die praktizierte Art der Waldnutzung für den Wald verträglich ist, oder ob andere, besser an das Ökosystem angepasste Methoden zum Einsatz kommen sollten.“
Einen weiteren Grund zur Freude gibt es in Bezug auf den neuen Forstwirtschaftsplan 2023 mit HessenForst, der Einschläge von Bäumen und Neuanpflanzungen für Niedernhausen regelt. Auf Vorschlag von HessenForst beschloss der dafür verantwortliche Sozial-, Umwelt- und Klimaausschuss (SUKA), dass der Einschlag gesunder Laubbäume für 2023 um 50% reduziert wird. Auf Antrag von Bündnis90/Die Grünen und SPD soll die Forsthauptnutzung mit Fällung alter Bäume in den kommenden Jahren weiter zurückgeführt werden, etwa um Waldorganismen mit einem dichten Blätterdach vor Temperaturextremen zu schützen. Ausgenommen ist die sogenannte Pflegenutzung, welche auch den Brennholzvorrat für Holzwerbende bestimmt. Daneben stimmt der SUKA mehrheitlich den weiteren Änderungspunkten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD zu, die artenmäßige Zusammensetzung neu gepflanzter Bäume vielfältiger und damit nachhaltiger zu gestalten sowie nach Vorbild vom Land Hessen zu prüfen, ob weitere 5% des Gemeindewaldes als „Referenzgebiet“ in Naturwald umgewandelt werden könnten.
Aus Sicht der Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD sind dies weitere Erfolge für die Zukunft des Waldes in und um Niedernhausen, der durch Trockenheit und Schädlinge ohnehin schon stark beeinträchtigt ist.
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