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Die Grünen in Niedernhausen finden es schäbig, wie CDU und SPD mit dem Sportverein Niederseelbach umgehen. Wie berichtet, will die CDU/SPD-Mehrheit mit einem Antrag für die kommende Sitzung der Gemeindevertretung festschreiben, dass der bisher geplante Neubau eines Sportgeländes außerhalb der Bebauung von Niederseelbach nur dann gebaut werde, wenn sich der SV Niederseelbach dafür ausspreche und daran konstruktiv mitwirke. Hinter den Kulissen werde dem SV nach Informationen der Grünen die Pistole auf die Brust gesetzt: „Entweder ihr stimmt dem neuen Standort zu oder ihr bekommt gar nichts.“
Der Verein habe aber zu Recht erhebliche Zweifel, ob der Neubau jenseits der Bahnlinie überhaupt jemals realisiert werde und würde einen kostengünstigeren Ausbau am alten Standort am Heideborn bevorzugen.
Nach Überzeugung des Grünen-Fraktionsvorsitzenden Dr. Peter Seel sei das Vorgehen der Koalitionsparteien, das als Erpressungsversuch verstanden werden könne, eher der Versuch, die Verantwortung für das Scheitern des Projekts dem Verein zuzuschieben.
Im Kommunalwahlkampf sei mit vollmundigen Versprechungen für den Neubau geworben worden. Schon damals sei Insidern klar gewesen, dass das Projekt nicht finanzierbar ist. Die Kosten von ca. 3 Mio € könnten nur zum Teil durch den Grundstücksverkauf des alten Sportgeländes gedeckt werden. Daher habe die Kommunalaufsicht schon im letzten Jahr eine wirtschaftliche Vergleichsrechnung von Neubau und Ausbau am alten Standort gefordert. Diese habe der Gemeindevorstand bis heute nicht vorgelegt, da das Ergebnis eindeutig wäre: Natürlich wäre der Verbleib am Heideborn deutlich kostengünstiger, da hier bereits die komplette Infrastruktur vorhanden sei und das Gelände für eine Wohnbebauung durch die Nähe zur Autobahn nicht so attraktiv sei, dass hohe Verkaufserlöse erzielt werden könnten. Daher sei damit zu rechnen, selbst wenn die Gemeindevertretung eine Kreditfinanzierung des Projekts beschließen würde, dass die Aufsichtsbehörde dies untersage.
Die Haltung des SV Niederseelbach, den alten Standort zu favorisieren, werde daher von Bürgermeister Döring und seinem treuen Verbündeten Metternich als willkommene Gelegenheit genutzt, den Verein als „Schuldigen“ hinzustellen.
Auch das Argument, der Standort am Heideborn komme nicht in Frage, weil die Trasse der seit Jahrzehnten geplanten Umgehungsstraße das Grundstück anschneide, erweise sich mehr und mehr als Täuschungsmanöver des Bürgermeisters. Diese Straße würde, wenn sie überhaupt jemals kommt, das Grundstück nur unwesentlich verkleinern. Alle derzeitigen Funktionen, auch eine Laufbahn sei dann weiterhin möglich. Entlarvend sei gewesen, dass CDU und SPD im Hauptausschuss der Gemeindevertretung einen Grünen-Antrag abgelehnt hätten: Beim Hessischen Verkehrsministerium sollte nachfragt werden, ob eine geringfügige Änderung des Trassenverlaufs möglich ist, so dass die zukünftige Straße das Sportgelände nicht tangiert. An einer solchen Auskunft hätten CDU und SPD aber offensichtlich kein Interesse.
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